Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Pill

Am Christihimmelfahrtstag 1876 wird die Feuerwehr Pill als eine der ersten Wehren im Land Tirol von beherzten Männern des Dorfes gegründet.

Die Aufzeichnungen bis zum Jahr 1913 sind leider nicht mehr vorhanden. Ab 1913 sind jedoch alle Protokolle lückenlos archiviert.

Über eine Alarmübung im Jahr 1913 ist zu lesen:

„Am 25. September 1913 krachte einige Minuten nach 8 Uhr abends ein Pöller, worauf sich 21 Mann in größter Raschheit zu einer Alarmübung zusammenfanden. In 6 Minuten war die Spritze beim Brandobjekt Schmied aktionsbereit, obwohl anfänglich einige Schläuche Wasser durchließen.“

Am 11. September 1932 wird die erste Motorspritze gesegnet, ein großer Tag für die Feuerwehr Pill. Ein Fest wird veranstaltet. Nach einem Pontifikalamt segnet der Abt von Fiecht die neue Motorspritze.

1933 wird das neue Spritzenhaus auf dem Platz zwischen Gh. Klausen und Kirchler gebaut.

Glücklich sind fast sechs Jahrzehnte seit Bestehen der Piller Feuerwehr vorübergegangen, ohne von größerem Brandunglück im eigenen Orte heimgesucht zu werden. Zu einem Brand, der verheerende Folgen haben hätte können, kommt es in der Christnacht 1934 mitten im Dorf. Nach der Mette wird in der Kirche noch eine Gebetsstunde abgehalten. Leute jedoch, die noch unterwegs sind, haben den Brand bemerkt, sodass das Feuer bald gelöscht war.

Am 16. Juli 1945 tritt der Pillbach wieder einmal über seine Ufern und verwüstet das Dorf. Auch das Feuerwehrmagazin wird arg in Mitleidenschaft gezogen. Der Bach wird anschließend neu verbaut. Seither blieb das Dorf vor größen Katastrophen verschont.

1952 geht der Wunsch des Kommandanten nach Anschaffung einer Sirene in Erfüllung.

Eine neue Motorspritze wird 1959 angeschafft.

Das neue Gerätehaus mit teilweise neuer Ausrüstung wird 1962 im alten Schulhaus eingerichtet.

Einen Großeinsatz gibt es bei der Hochwasserkatastrophe am 14. August 1966. In kürzester Zeit verwandeln sich alle Rinnsale und Bäche zu reißenden Wildbächen und bringen Unmengen an Schmutz und Geröll mit. Das Inntal ist nicht mehr passierbar. Schwere Maschinen, freiwillige Helfer und Fremdengäste sind im Dauereinsatz.

Das Magazin im neu errichteten Gemeindehaus kann 1977 bezogen werden. Endlich hat die Raumnot ein Ende!

1981 wird eine Atemschutzgruppe aufgestellt, die Feuerwehr wird mit UKW-Funkgeräten ausgerüstet und eine neue Pumpe wird angeschafft.

Die Wehr erhält als eine der Esten  im Bezirk 1988 ein Tanklöschfahrzeug,

als Fahrzeugpatin stellt sich Inge Enzenberg zur Verfügung.  

1994 wird ein neues Pumpenauto bestellt, hier ist Christine Obwieser Patin.

2007 wurde die komplette Renovierung des Magazins im Dorf fast ausschließlich in Eigenregie der Feuerwehrkameraden durchgeführt.

So  wurde durch einige Änderungen Platz für  eine Atemschutzwerkstatt, Lagerräume für Bekleidung und die Fahne, sowie eine neue Florianstation geschaffen.

Eine Lüftungsanlage wurde installiert, die Elektro- und Wasser- Installationen erneuert und alle Räumlichkeiten ausgemalt und verfliest.

Ein Durchbruch ermöglicht den direkter Zugang von der Fahrzeughalle in die Florianstation und den Mannschaftsraum, wodurch nun alle Feuerwehrräumlichkeiten eine geschlossene Einheit bilden.

Im Zuge der Neugestaltung des Dorfplatzes wurden 2012 die  Sanitäranlagen erneuert

 

DIE LÖSCHGRUPPE PILLBERG

Als 1973 ein Anwesen auf dem Niederberg ein Raub der Flammen wird, diskutiert man das erste Mal die Notwendigkeit einer eigenen Löschgruppe auf dem Pillberg.

Schließlich kommt es dann im Herbst 1980 zur ersten Zusammenkunft einiger Männer vom Pillberg. Die Löschgruppe wird gegründet.

Am Florianitag 1981 wird die Gründungsmannschaft der Löschgruppe Pillberg in Pill feierlich angelobt.

Die Erstausrüstung besteht aus einem selbst umgebauten Einachsanhänger mit einer von der FF Pill zur Verfügung gestellten Pumpe samt Grundausrüstung an Schlauchmaterial und Zubehör. Als Zugfahrzeuge werden zu dieser Zeit noch Traktoren verwendet.

Im Juli 1983 werden das in Eigenregie erbaute Feuerwehrmagazin und der Mannschaftsraum bezogen.

Die Übersiedlung der Gerätschaften und des Fahrzeuges in das neue Gerätehaus findet im Juli 1994 statt.

Im August 2004 geht ein langersehnter Wunsch der Feuerwehrkameraden am Pillberg in Erfüllung.

Das erster neue Fahrzeug ein allradgetriebener Mercedes Sprinter wird von Pfarrer Dr. Christian Tschiederer im Rahmen eines dreitägigen Festes feierlich gesegnet und von Fahrzeugpatin Anita Rauchdobler seiner Bestimmung übergeben.

Weiter sind in das neue Auto eine UHPS Schnelllöschanlage sowie drei Atemschutzgeräte eingebaut um für die Erstbekämpfung von Bränden  am Berg bestmöglich gerüstet zu sein.

Der Landrover wird weiterhin als Mannschaftstransporter genutzt, ein neuer Anhänger bietet Platz für Schlauchmaterial und eine Motorseilwinde.

Zur  25 Jahr Feier der Löschgruppe Pillberg 2006 wird eine neue Tragkraftspritze eine Fox 3 der Firma Rosenbauer der Bestimmung übergeben.

 

LEISTUNGSBEWERBE

1967 nimmt zum ersten Mal eine Bewerbsgruppe an einem Feuerwehrleistungsbewerb teil.

Viele Gruppen haben seither bei verschiedensten Leistungsbewerben ihr Können unter Beweis gestellt. Dabei konnte so manche vordere Platzierung erreicht werden, was vom guten Ausbildungsstand und Einsatzwillen der Feuerwehrmänner zeugt.

Gerade in jüngster Vergangenheit werden hervorragende Leistungen erbracht. Zahlreich Siege und Stockerlplätze konnten erreicht werden, sodass dreimal eine Gruppe der FF Pill zu einem Bundesbewerb entsandt wird.

 

FAHNE DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR PILL

Zum Zeichen der Treue, Einigkeit und Kameradschaft hat die Freiwillige Feuerwehr Pill anlässlich des 125-jährigen Gründungsfestes im Jahre 2000 eine Fahne angeschafft, Fahnenpatin ist Frau Herta Penz.

Besonders stolz ist die Feuerwehr, dass die gesamten Anschaffungskosten, durch Spenden der Bevölkerung von Pill finanziert wurden.

 

Die Freiwillige Feuerwehr Pill zählt 2013 insgesamt 101 Mitglieder.

73 Männer sind aktive Mitglieder,

24 befinden sich in der Reserve,

4 Burschen und Mädchen  bereiten sich in der Jugendgruppe auf ihre Aufgaben in der Feuerwehr vor.